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– ein Klassenzimmertheaterstück von Daniel Ratthei über den Alkoholmissbrauch eines Teenagers.

Ein Ein-Personen-Theater, das aber auch mehr ist als nur ein Stück über Alkoholmissbrauch. Es zeigt auf, was passieren kann, wenn ein Teenager um jeden Preis Anerkennung finden will und darum alles Erdenkliche versucht und sich auf alles einlässt, nur um dazuzugehören, nur um in der Clique einen Platz zu haben. Und dabei sich selbst und seine Grenzen nicht (mehr) spürt, zur Flasche greift, um Stärke und Mut zu demonstrieren, um tough zu sein. Darauf stehen die Jungs, glaubt sie. Und nur darum geht es. Auch wenn die oft mehr wollen als nur Knutschen und damit mehr, als die Protagonistin Kiwi eigentlich zu geben bereit ist. Sie stylt sich auf, geht feiern und überlässt dem Alkohol die Kontrolle über sich. Es zeigt auf, was passieren kann, wenn man Nein meint und Ja sagt, wenn man die Kontrolle über seine Reaktionen, seine Privatsphäre, sein Leben verliert.

Kiwi lässt zu, dass ihr alles egal wird. So auch in der einen fatalen Nacht, in der alles aus dem Ruder läuft..., hier überlässt das Stück dem Zuschauer die Rolle des Autors, die Geschichte weiter zu schreiben.  

Die Rolle der Kiwi wurde bewundernswert repräsentiert durch die junge Schauspielerin des Theaters Hof, Frau Selina Böhm, die in fast sechzig Minuten Kiwi hautnah und eindrucksvoll erleben ließ.

Im Anschluss an die Vorstellung stellten sich Darstellerin und Regisseur des Stückes den Fragen der Schülerinnen und Schüler und luden ein, sich mit dem Stück inhaltlich und formal auseinanderzusetzen.

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(Kiwi Darstellerin Selina Böhm)

Einfühlsam und ansprechend verstanden es Regisseur und Schauspielerin auch auf die Erfahrungen und Gedanken der Jugendlichen in Bezug auf Alkohol und dessen Missbrauch einzugehen.

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(Klassen HBF ORG16b und HBF RC16a im Gespräch mit Schauspielerin und Regisseur)

Während üblicherweise Suchtpräventionsangebote mehr auf die Gefährlichkeit der einzelnen Suchtmittel abzielen und vor den Risiken warnen, werden mit dem Klassenstück ‚Kiwi on the rocks’ eher die Gründe und Umstände, die in eine Sucht führen können, bewusst gemacht. Durch dieses Theater im Klassenraum erhält Suchtprävention mehr Erlebnischarakter und weckt eher Betroffenheit, als dies reine Sachinformationen vermögen.

Abschließend ist sowohl der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz zu danken, die beide Vorstellungen finanziell getragen hat, als auch der Beratungsstelle ‚Die Tür’ in Trier, die vermittelnd das Angebot unterstützt hat.

Günter Horf - Suchtberatungslehrer